im(h)o <> atm

Als Teil der Internetgeneration drücken wir jungen Leute uns häufig in Abkürzungen aus. Das ist keine Mode sondern eine Notwendigkeit die aus den begrenzten 120 Zeichen SMS-Nachrichten der ’90er stammt und durch Schreibfaulheit den Weg in die Internetforen und Chatrooms gebahnt hat. Ein gutes Beispiel ist dieses, in dem sich zwei Kinder zum Spielen verabreden:

N811: afk
K3ll3RK1nd: cu
….
N811: re
K3ll3RK1nd: wb
N811: cs?
K3ll3RK1nd: kk
N811: ip?
K3ll3RK1nd: 142.168.19.123:8008

In dieser Sprachkultur gibt es, ungeachtet der Rechtschreibfehler in nicht abkürzbaren Satzteilen, einen großen Fauxpas, bei dem ich jedes mal an die Decke gehen könnte. Wie der Tobi wenn er „Sose“ hört:

„Ich bin imo in der Schule“

Der Autor will sagen: „ich bin im Moment in der Schule“, er sagt aber „Meiner Meinung nach bin ich in der Schule“ und wird damit ungewollt zum Philosophen in der Frage: „Ist das jetzt eine Schule oder doch nur nen Rütli-Bunker zur Sicherungsverwahrung?“.
IMO oder auch IMHO bedeutet nicht „Im MOment“ sondern „in my (humble) opinion“ – „meiner (unbedeutenden) Meinung nach“. Für „im Moment“ gibt es die Abkürzung „atm“ „at the moment“.

Also Ihr verdammten 1337-Kiddies rtfm!