Mit YouTube hat es angefangen, man konnte schnell mal ein privates Video oder einen witzigen Clip hochladen und anderen zugänglich machen. Seit gut 2 Jahren gibt es aber auch immer häufiger Streaming-Seiten, die Kinofilme, Serien und Dokumentationen zum Ansehen anbieten. Die Quelle der Videos ist die gleiche, welche es auch zu Zeiten von Napster, eDonkey, emule etc. war, eine Kamera im Kinosaal, die MasterDVD der Produktionsfirma, Leih- und Kaufversionen der DVDs oder einfach der TV-Mitschnitt. Allesamt urheberrechtlich bedenkliche Kopien. Nun stehen die Streaming Seiten in dem Ruf, dass man sicherer ist, als bei der veruntergeladenen Version von früher. Auch Konsequenzen seihen auf Grund der Nutzung des zumeist russischen Service nicht zu erwarten. Immerhin schaut man sich die Videos anonym im Internet an.
Falsch, denn erstens werden die Verbindungsinformationen beim Provider gesichert und zweitens sagt der erste Satz im §53 des Urhg:
„Zulässig sind einzelne Vervielfältigungen eines Werkes durch eine natürliche Person zum privaten Gebrauch auf beliebigen Trägern, sofern sie weder unmittelbar noch mittelbar Erwerbszwecken dienen, soweit nicht zur Vervielfältigung eine offensichtlich rechtswidrig hergestellte oder öffentlich zugänglich gemachte Vorlage verwendet wird.“
Da der Stream quasi eine Kopie auf der eigenen Platte ist (auch wenn sie nicht lange vorgehalten wird) und die Vorlage dieser Kopie fragwürdig ist, verstößt man also gegen dieses Gesetz. Dabei ist der KinoRip ebenso betroffen wie die im Fernsehn mit geschnittene Sendung.
Jetzt kann sich jeder selbst überlegen, wie groß das Risiko ist, beim Filmspaß übers Internet ist, belangt zu werden. (IMO nur dann groß, wenn sich Anwaltskanzleien, wie damals beim Filesharing, einklinken und durch die Verbindungsdaten der Video-Anbieter Abmahnungswellen los lassen)
Jedoch war das MP3-Sharing der Vorreiter des legalen Musikdownloads. Bei der Entwicklung des Internets bin ich insgesamt gespannt, wann es den erste Video-Anbieter mit Flatrate und gutem Angebot gibt. Mit IPTV ist die Telekom in dieser Richtung auf einem guten Weg. IPTV wird im Übrigen vielleicht unser Satellit- und Kabelersatz, sollte Kabeldeutschland nicht in die Pötte kommen unser Grundstück ins System zu übertragen, so dass wir einen Kabelanschluss bestellen können.