Singapur – Asia light & Thank you Sir!

In der letzten Woche durfte ich zum ersten Mal geschäftlich aus Deutschland raus. Direkt einmal halb um die Erde rum nach Singapur. Anreise – Samstag Wir durften, durch die 12h […]

In der letzten Woche durfte ich zum ersten Mal geschäftlich aus Deutschland raus. Direkt einmal halb um die Erde rum nach Singapur.

Anreise – Samstag
Wir durften, durch die 12h Dauer des Flugs, in der Businessclass fliegen. Hin und Rück mit Quantas. Business ist echt eine Erfahrung. Die Lounge vor dem Abflug, Begrüßungs-Champagner im Flugzeug. Ein für Flugzeugkost gutes Essen, mit einem Glenlivet im Abgang. Einen Sitz, den ich gerne zuhause zum Fernsehen hätte. Decken, Schlafanzug, kleiner Kulturbeutel usw. Und vor allem einem, für mich, ungewohntem „Welcome, Sir“, „Thank you, Sir“, „May I help you, Sir?“. Das „Sir“ kannte ich bis jetzt nur aus Filmen.
Insgesamt gingen die 12 Stunden Flug, dank des Entertainment-Systems schnell rum. Geschlafen habe ich trotz aller Annehmlichkeiten nur 2-3h. Wegen der Ankunft um 18:00 Singapurer Zeit, war der Plan sowieso wenig im Flugzeug zu schlafen, so dass der Jetlag Sonntag auf Montag im Hotel ausgeschlafen werden kann. Hat nur halb geklappt – da der Bio-Rhythmus mich in Singapur dann doch bis 2:00 (22:00 CET) wach halten sollte.

Ankunft – Sonntag
Angekommen in Singapur haben uns die schwülen 32° Grad beim Verlassen des Flughafens direkt umgehauen – zum Glück stand ein auf gefühlte 0° herunter gekühltes Taxi schon bereit um uns zum Hotel zu fahren. Es ging an der Promenade entlang über eine Brücke, vorbei am bekannten Bay Sands und in den Colonial District hinein. Insgesamt war da nichts viel von einer Großstadt zu erkennen – moderater Linksverkehr mit dynamischen Spurwechseln und ein paar Hochhäuser. Im Conrad angekommen standen wir wieder in der Hitze. Doch sofort kam der erste Page und nahm unsere Koffer entgegen und ab ging es zum Einchecken. Durch ein gedimmtes kühles Hotelfoyer wurden wir mit den Klängen eines Pianisten zur Rezeption begleitet. Zehn Minuten und viele „Sirs“ später waren wir eingecheckt und wurden von einem weiteren Pagen auf die Zimmer gebracht.
Da es schon 19:00 Uhr war und der Flug doch schlauchte, haben wir nur einen kleinen Rundgang durch die Sun Tech City gemacht und den klimatisierten Weg zum Büro gesucht. Die STC ist ein Komplex aus Bürotürmen (in denen auch unsere Büros sind), einer Mall, einer Messe und dem Fountain of Wealth – einem überdimensionierten Springbrunnen, der wohl Glück und Wohlstand bringt. Anschließend ging es ab ins Bett.

einziges Sightseeing – Montag
Nach einer trotz Müdigkeit kurzen Nacht ging es ab zum Frühstück – kontinental oder asiatisch – hatte eine gesunde Mischung. Nach zig weiteren „Thank you, Sir“s ging es dann moralisch aufgebaut auf die Arbeit.
Erster Tag im Büro, mit 9:00 waren wir dann wohl etwas zu früh für die Kollegen und hatten dann noch zwei Stunden um uns für die Meetings untereinander abzustimmen. Zum späteren Lunch ging es in die STC-Mall zu einem Inder, habe das Essen vertragen ;). Nach einem entspannten Tag im Büro ging es dann erstmal zur Abkühlung in den Pool und danach durch Singapur. Leider hat sich gezeigt, dass meine Kamera im Dunkeln ohne Stativ keine tollen Bilder macht, einer der Gründe, weswegen auch kaum Bilder den Artikel schmücken. …“Warum hast Du nicht geblitzt?“ – ich bin eben auch kein guter Fotograf.
An diesem Abend haben wir etwas von Singapur mit bekommen – Hafenmeile, Hochhäuser, Parlament eine erschreckend touristische Pierstraße mit vielen gleich aussehenden Seafoodläden und Kellnern die einen in die Läden ziehen. Wir hatten ja eigentlich Hunger und wollten was essen aber dieses Marketing war zu krass. Also ging es zum Abschluss ins australische Steakhouse gegenüber des Hotels.

Koreanischer Abend – Dienstag
Die Kollegen liefen langsam warm und somit war der Dienstag sehr effizient und lang. Zum Mittag ging es nur eben zum Starbucks, Lob an netZw3rg der keine mitgebrachte Tasse im Schrank haben will. Eigentlich bin ich kein Freund der iced Kaffees aber bei dieser Hitze lecker! Essen ging bei dem Wetter gar nicht. Immerhin hatten wir ein stockwerk mit Aussicht und konnten vom 35 Stock mal die echten Ausmaße der Stadt sehen – gigantisch.
Beim Verlassen des Büros haben wir uns dann gefrustet von der Uhrzeit und dem Umstand an diesem Tag nicht mehr nach Little India oder Chinatown zu kommen dazu hinreißen lasen etwas exotischer zu essen – Koreanisch. Ich fand das interessant aber nicht umwerfend. Zurück im Hotel, noch ein bisschen HBO geschaut und weg gedöst.

Arbeitstag – Mittwoch
Erster Tag bei dem die Luftfeuchtigkeit realistische Züge hatte – es regnete. Damit viel Zeit für Arbeit. Mittags wieder nur einen „White Chocolate Mocha Frappuccino® Blended Coffee“, trotz Regen war es heiß. Die Kollegen waren jetzt auch auf Touren. Abends dann noch durch eine der Tech Malls und ab auf das Zimmer den Room-Service testen. Lecker Burger. Anschließend „A Knights Tale“ und die letzte Nacht im Hotel.

letzer Tag & Rückflug – Donnerstag & Freitag
Am Donnerstag ging es in die Abschlussgespräche im Büro und eine Telko mit Ludwigshafen. Außerdem wurden wir Japanisch eingeladen – ich habe das erste Mal Sushi gegessen, das mir wirklich schmeckte. Wegen der vielen Meetings fuhren wir dann quasi direkt vom Büro zum Flughafen. Dieses Mal durften wir in die Quantas Lounge – die JAL in Frankfurt war schöner. Dann ab ins Flugzeug und per Business-Ticket an allen wartenden Passagieren vorbei in einen bequemen Sessel, schnell noch den Anzug gegen einen Quantas-Schlafanzug getauscht und nach einem guten Essen und zwei GlenLivet weg gedöst.

Fazit
Abgesehen davon das es leider nur ein (erfolgreicher 😉 ) Businesstrip war und ich Singapur eigentlich nur im Dunklen gesehen habe bin ich von der Stadt sehr angetan. Singapur hat zwar nicht meine Erwartungen einer asiatischen Großstadt erfüllt, wohl aber die Erwartungen an eine boomende. Begeistert haben mich die Ausmaße, die Menschen, die Architektur, die Sauberkeit, die Kollegen, eigentlich fand ich außer der Touristenmeile nichts wirklich abschreckend. Mal sehen wann ich wieder hin darf.